Wissenschaftler in den USA haben herausgefunden, dass ein Metabolit von CBD verhindert, dass ein wichtiges Enzym Nikotin verstoffwechselt.

Das könnte Rauchern mehr Zeit verschaffen, bis sie wieder das Verlangen nach einer Zigarette verspüren. Die Studie gibt an, dass CBD eine „vielversprechende“ Methode sein könnte, um vom Rauchen wegzukommen.

Mehr über die Studie

Eine aktuelle Studie von der Washington State University (WSU) in den USA untersucht, wie CBD Rauchern dabei helfen könnte, von den Zigaretten wegzukommen.

Die Studie wurde zuerst am 10. Januar im Fachmagazin Chemical Research in Toxicology veröffentlicht, die Universität selbst veröffentlichte die Ergebnisse in einer Pressemitteilung am 16. Februar.

Die Studie mit dem Titel „Inhibition of Nicotine Metabolism by Cannabidiol (CBD) and 7-Hydroxycannabidiol (7-OH-CBD)“ untersuchte menschliches Lebergewebe und Zellproben und fand heraus, dass CBD „ein wichtiges Enzym blockiert, das für die Metabolisierung von Nikotin verantwortlich ist.“

Die Pressemitteilung der WSU gibt an, dass eine Verlangsamung der Metabolisierung von Nikotin durch dieses Enzym dazu führen könnte, dass Raucher länger warten, bevor sie zur nächsten Zigarette greifen.

Philip Lazarus, Leitender Autor und Professor für pharmazeutische Wissenschaften an der WSU, sagt: „Ziel ist es die schädlichen Auswirkungen des Rauchens zu vermindern. Die Schäden entstehen nicht durch das Nikotin selbst, sondern durch die ganzen Chemikalien im Tabakrauch, darunter auch krebserregende. Es wäre großartig für die Gesundheit der Menschen, wenn wir die Schäden so weit wie möglich einschränken könnten.“

Die Studie hat tatsächlich gezeigt, dass CBD viele der Enzyme, die Nikotin verstoffwechseln, verlangsamen.

Darunter ist auch das Enzym CYP2A6, das mehr als 70 % des Nikotins verfügbar macht.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass CBD die Effektivität von CYP2A6 um 50 % reduzieren konnte.

„Kurz gesagt: Es sieht so aus, als bräuchte man nicht besonders viel CBD, um die Wirkung zu bemerken,“ so Lazarus.

Lazarus und sein Team arbeiten an einer klinischen Studie, um herauszufinden, wie sich CBD bei Rauchern auf das Nikotin auswirkt. Dabei untersuchen sie, wie viel Nikotin nach sechs bis acht Stunden im Blut der Probanden vorhanden ist. Langfristig will das Team noch umfassendere Studien zu CBD und Nikotinabhängigkeit durchführen.

Die neueste Studie wurde vom amerikanischen National Institue of Health finanziell unterstützt.

Haben auch andere Studien gezeigt, dass CBD dabei helfen kann, das Rauchen aufzugeben?

Eine Studie am University College London fand heraus, dass CBD-Öl, welches für seine vielen gesundheitlichen Vorteile bekannt ist, Menschen auch dabei helfen kann, mit dem Rauchen aufzuhören. Um genauer zu sein, sagen die Wissenschaftler, dass CBD Menschen, die das Rauchen aufgeben möchten, dabei unterstützen kann, weniger Zigaretten zu rauchen.

Eine Studie mit dem Titel „Cannabidiol als Intervention bei Suchtverhalten: Ein systematischer Überblick“ hielt außerdem fest, dass „Tierstudien die möglichen Effekte von CBD auf Opioid- und Psychostimulans-Abhängigkeit gezeigt haben, während Humanstudien einige vorläufige Beweise einer vorteilhaften Wirkung von CBD auf Cannabis- und Tabakabhängigkeit lieferten.“

Aber was ist CBD und wie wirkt es?

CBD ist eine Abkürzung für Cannabidiol, eine chemische Verbindung aus der Cannabispflanze. Marihuana und Hanf sind beides Arten von Cannabis. Beide enthalten CBD.

Aber CBD führt bei den Konsumenten nicht zu einem Rausch. Für das „High“ ist ein anderer Bestandteil von Marihuana verantwortlich, das THC.

CBD wurde mit einer ganzen Reihe gesundheitlicher Vorteile in Verbindung gebracht, dazu zählt die Schmerzlinderung und die Minderung von Stress und Angstzuständen. Das könnte bei einigen der besonders lästigen Nebenwirkungen der Rauchentwöhnung helfen, etwa bei Kopfschmerzen, Aggression, Verlangen und Schlafproblemen.

In „Cannabidiol bei Angstzuständen und Schlaf: Eine umfassende Fallserie“ fanden Wissenschaftler heraus, dass CBD dabei helfen könnte, Angstzustände und Schlafprobleme zu lindern.

Wie funktioniert CBD?

CBD wird zwar nach wie vor erforscht, aber die meisten Experten nehmen aktuell an, dass CBD mit unseren CB1- und CB2-Rezeptoren interagiert, die Teil unseres Endocannabinoid-System sind. Viele dieser Rezeptoren sind Teil des zentralen Nervensystems.

Erste Studien zeigen, dass CBD durch die Verbindung mit den CB1- und CB2-Rezeptoren helfen kann, Schmerz, Entzündungen, Kopfschmerzen und Bluthochdruck zu behandeln.

In einer Studie mit dem Namen „Pharmakotherapeutische Überlegungen zum Gebrauch von Cannabinoiden zur Schmerzlinderung bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen“ stellten Forscher fest, dass CBD chronische Schmerzen reduzieren kann, indem es die Aktivität der Endocannabinoid-Rezeptoren beeinflusst und so Entzündungen reduziert und mit Neurotransmittern interagiert.

Tierstudien wie etwa „Cannabidiol als potentielles Therapiemittel für die affektiv-motivationale Dimension von Inzisionsschmerzen bei Ratten“ zeigen, dass CBD die Schmerzreaktion auf Operationswunden wie auch Schmerzen und Entzündungen im Ischiasnerv reduzierte.

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